Fachbereiche
Die Arbeit der Frühförderung wird von einem interdisziplinären Team getragen.
Alle Fachbereiche arbeiten intensiv zusammen und ergänzen sich in der Behandlung des Kindes und in der Beratung der Eltern und Erzieherinnen im Kindergarten.
Ärztliche Untersuchung
Das Zentrum für Interdisziplinäre Frühförderung arbeitet mit den niedergelassenen Kinderärzten und den Ärzten des Sozialpädiatrischen Zentrums Coburg (SPZ) zusammen.
Die ärztlichen Untersuchungen finden dort statt.
Die interdisziplinäre Frühförderung orientiert sich immer am aktuellen Entwicklungsstand eines Kindes.
Die Ergebnisse der psychologischen Diagnostik helfen bei der Förderplanung für ein Kind, da die individuellen Stärken und Schwächen eines Kindes erfasst werden. Darauf aufbauend werden Fördermaßnahmen konzipiert.
Die psychologische Arbeit im interdisziplinären Förderteam beinhaltet folgende Aufgabenbereiche:
- Psychologische Diagnostik
- Offenes Beratungsangebot
- Entwicklungspsychologische Beratung
- Beratungsgespräche
Psychologische Diagnostik:
Testpsychologische Untersuchung
Die testpsychologische Untersuchung überprüft mit standardisierten Testverfahren
Regulationsstörungen und Bindungsstörungen im Säuglingsalter;
die sozial-emotionale Entwicklung des Kindes, wie zum Beispiel seine Kontaktfreudigkeit, sein Selbstbewusstsein, sein Sozialverhalten;
die geistigen Fähigkeiten des Kindes, wie zum Beispiel sein Gedächtnis, logisches Denken oder seine Handlungsplanung
die Arbeitshaltung des Kindes, wie zum Beispiel sein Interesse, seine Motivation und Aufmerksamkeit;
die Schulbereitschaft und Schulfähigkeit eines Kindes;
Störungsbilder, wie zum Beispiel Teilleistungsstörungen, Verhaltensstörungen oder ADHS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit/ohne Hyperaktivität)
Anamnesegespräch
In einem Anamnesegespräch wird der bisherige Entwicklungsverlauf des Kindes besprochen. Gemeinsam mit den Eltern oder Bezugspersonen werden auch vorhandene Entwicklungsrisiken thematisiert, wie zum Beispiel das jeweilige Lebensumfeld des Kindes, schwierige Erziehungssituationen, familiäre oder partnerschaftliche Belastungen oder andere Faktoren, die sich auf das Kind auswirken können.
Verhaltensbeobachtung:
Im Rahmen der psychologischen Diagnostik wird das Spiel- und Lernverhalten des Kindes beobachtet. Diese Verhaltensbeobachtung hat das Ziel, Stärken und Schwächen eines Kindes sowie seine individuellen Fähigkeiten zu berücksichtigen. Auch die emotionale Befindlichkeit des Kindes und die Beziehung zwischen Eltern und Kind wird wahrgenommen.
Offenes Beratungsangebot:
Das offene Beratungsangebot ist ein kind- und familienbezogenes Gesprächsangebot. Es kann als Erstgespräch mit Eltern oder anderen Bezugspersonen und / oder dem Kindergarten geführt werden.
Ziel ist es, möglichst früh Probleme bei Kindern oder Entwicklungsrisiken aufzudecken und das Kind in seiner Entwicklung zu unterstützen.
Es dient zur Klärung, ob bei einem Kind ein Entwicklungsrisiko besteht.
Im Beratungsgespräch wird erörtert, ob weitergehende fachliche Maßnahmen notwendig sind oder nicht. Bei Bedarf wird dann gemeinsam mit dem Kinderarzt nach einer entsprechenden Fördereinrichtung ( wie z.B. SPZ-Coburg, niedergelassenen Therapeuten, Beratungsstellen, Fachkliniken, Förderschulen u. ä.) gesucht.
Entwicklungspsychologische Beratung:
Die Entwicklungspsychologische Beratung ist ein beziehungsorientierter Ansatz, bei dem der Kontakt zwischen Kind und Eltern im Mittelpunkt steht.
Für die Frühförderung ist dieser Ansatz deshalb wichtig, weil durch eine Behinderung eines Kindes oder bei einer Entwicklungsstörung häufig auch der Beziehungsaufbau zwischen Kind und Eltern erschwert ist.
Durch die Förderung der frühen Eltern-Kind-Interaktion kann im Sinne einer Vorbeugung weiteren Störungen (wie Verhaltensauffälligkeiten, emotionalen Störungen oder Ängsten) entgegengewirkt werden.
Das Beratungsangebot wird auch von qualifizierten Pädagogen durchgeführt.
Beratungsgespräche:
Nach Abschluss der Diagnostik führt die Psychologin oder andere Mitarbeiterinnen des interdisziplinären Teams ein Auswertungsgespräch mit den Eltern oder anderen Bezugspersonen.
In diesem Gespräch werden die sozialen, emotionalen, motorischen, sprachlichen und geistigen Möglichkeiten des Kindes erklärt. Auch werden die Chancen des Kindes in Bezug auf seine weitere Entwicklung thematisiert. Förderschwerpunkte und sinnvolle Fördermöglichkeiten werden vorgestellt. Es wird geklärt, ob bei dem jeweiligen Kind Therapiebedarf besteht.
Der auf das Problem des Kindes individuell abgestimmte Förder- und Behandlungsplan wird gemeinsam besprochen.
Auch die Sorgen und Fragen der Eltern, wie z.B. in Bezug auf die Erziehung des Kindes, werden bei Bedarf angesprochen.
Die Therapie am Kind kann durch begleitende Elternberatung unterstützt werden.
Die Arbeit der Psychologin ist immer eingebunden in eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Pädagoginnen und Therapeutinnen im Team der Frühförderung.
Erläuterungen zu einzelnen Fachbegriffen finden Sie in unserem Lexikon.
Heilpädagogik in der Interdisziplinären Frühförderung
Kinder mit Entwicklungsverzögerungen und Behinderungen brauchen eine umfassende ganzheitliche Entwicklungsbegleitung. Für eine erfolgreiche Förderung des Kindes ist eine intensive Zusammenarbeit mit den Eltern und dem Kindergarten erforderlich.
Heilpädagogische Diagnostik:
Ziel der Heilpädagogischen Entwicklungsdiagnostik ist, das Kind in seiner ganzen Persönlichkeit zu verstehen. Sie erfasst sowohl die Stärken und Schwächen des Kindes als auch die Bedeutung der Entwicklungsprobleme für die Familie und den Kindergarten.
Anamnesegespräch
In einem Gespräch mit den Eltern wird der bisherige Entwicklungsverlauf des Kindes erfasst und die Erwartungen der Eltern an die Frühförderung besprochen.
Spiel-, Verhaltens- und Interaktionsbeobachtung
In einer vorbereiteten Spielsituation werden das Kontaktverhalten, die Spielfähigkeiten, die Lernvoraussetzungen und das Kommunikationsverhalten des Kindes erfasst.
Entwicklungsdiagnostik
Mit Hilfe von Testverfahren wird die Gesamtentwicklung des Kindes überprüft.
Heilpädagogische Entwicklungsförderung: „Hilf mir, es selbst zu tun.“
Einzelbehandlung
In der Einzelbehandlung wird mit verschiedenen Formen des Spiels gearbeitet. Durch das Spielen wird das Kind motiviert Spielmaterialien und seine Umwelt zu erkunden. Jedes Kind wird mit seinen Stärken und Schwächen gesehen und zur Eigenaktivität angeregt.
Ziel ist die Begleitung des Kindes in seiner Gesamtentwicklung und die Erfahrung von Erfolgserlebnissen und Spielfreude.
Die Selbstständigkeit des Kindes steht im Vordergrund.
Die Eltern werden aktiv in das gemeinsame Spiel mit einbezogen. Dadurch haben sie die Möglichkeit, Entwicklungsprozesse ihres Kindes zu verstehen und Sicherheit in der Erziehung zu erlangen.
Spieltherapie
Die heilpädagogische Spieltherapie ist für emotional und sozial auffällige Kinder gedacht.
Die Therapie kann alleine mit dem Kind oder gemeinsam mit den Eltern durchgeführt werden. Der Schwerpunkt ist hierbei das heilpädagogisch begleitete Spiel.
Durch das Spiel erhält das Kind die Möglichkeit, seine Gefühle und Konflikte zuzulassen und darzustellen, z.B. in Rollen- oder Puppenspielen, beim Malen oder Kneten. Es kann neues Verhalten und alternative Problemlösungen ausprobieren. Ziel ist es, das Kind in der Entwicklung seiner Persönlichkeit und in der Auseinandersetzung mit seinen Problemen im Alltag zu stärken.
Heilpädagogisch-therapeutische Gruppenbehandlung
Für Kinder, die Probleme im Sozialverhalten und in der Auseinandersetzung mit Gleichaltrigen haben, bietet eine Gruppenbehandlung die Möglichkeit, in einem geschätzten Rahmen positive Erfahrungen mit Gleichaltrigen zu sammeln. Die Kinder lernen dabei Konflikte auszuhalten und sie gemeinsam zu lösen.
Je nach Schwerpunkt begleitet eine Physiotherapeutin, Ergotherapeutin, Logopädin oder Psychologin die Gruppe.
Psychomotorik
In der psychomotorischen Förderung geht es darum, gemeinsam in einer Gruppe zu spielen, zu lernen und zu wachsen. Ziel ist die Entwicklung einer weitgehend selbstständigen Handlungsfähigkeit, damit die Kinder sich sinnvoll mit sich selbst und mit ihrer Umwelt (Personen, Gegenstände, Materialien) auseinandersetzen und angemessen handeln können. Dieses Gruppenangebot hilft Kindern,
- die in ihren Bewegungen ängstlich und gehemmt erscheinen und sich wenig zutrauen,
- die ständig unruhig und in Bewegung sind und unkonzentriert scheinen,
- die ungeschickt wirken, weil sie häufig anstoßen, stolpern oder hinfallen,
- die deutliche Bewegungsbeeinträchtigungen zeigen auf Grund einer Behinderung,
- die in ihrer Wahrnehmung gestört sind,
- die Sprachauffälligkeiten, Lern- und Verhaltensschwierigkeiten aufweisen.
Durch gezieltes und abwechslungsreiches Wahrnehmungs- und Bewegungslernen wird die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit der Kinder gefördert.
Elternberatung
Begleitend zu den verschiedenen heilpädagogischen Behandlungen finden Beratungsgespräche statt, in denen die Eltern die Möglichkeit haben, offene Fragen und Probleme zu klären.
Offenes Beratungsangebot
Das offene Beratungsangebot ist ein kind- und familienbezogenes Gesprächsangebot.
Es kann als Erstgespräch mit Eltern oder anderen Bezugspersonen und / oder dem Kindergarten geführt werden.
Ziel ist es, möglichst früh Probleme bei Kindern oder Entwicklungsrisiken aufzudecken und das Kind in seiner Entwicklung zu unterstützen.
Es dient zur Klärung, ob bei einem Kind ein Entwicklungsrisiko besteht.
Im Beratungsgespräch wird erörtert, ob weitergehende fachliche Maßnahmen notwendig sind oder nicht.
Bei Bedarf wird dann gemeinsam mit dem Kinderarzt nach einer entsprechenden Fördereinrichtung (wie z.B. Sozialpädiatrisches Zentrum Coburg, niedergelassenen Therapeuten, Beratungsstellen, Fachkliniken, Förderschulen u. ä.) gesucht.
Mobile Behandlung
Die Therapie kann auch im Kindergarten erfolgen. Dies ist abhängig vom Alter des Kindes und der Art der Störung.
Auch zu Hause kann eine Unterstützung sinnvoll sein, besonders wenn es um eine gezielte Beratung und Anleitung im häuslichen Umfeld geht.
Die Arbeit des Heilpädagogen ist immer eingebunden in eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Therapeutinnen anderer Berufsgruppen im Team der Frühförderung.
Erläuterungen zu einzelnen Fachbegriffen finden Sie in unserem Lexikon.
Ergotherapie als Teil der Interdisziplinären Frühförderung unterstützt die Anbahnung und Entwicklung einer verbesserten Handlungsfähigkeit,
die insbesondere den Alltag und den lebenspraktischen Bereich des Kindes betreffen. Ziel ist die größtmögliche Selbstständigkeit und Unabhängigkeit des Kindes.
Das Kind wird befähigt, Entwicklungsstörungen eigenständig zu regulieren, um sich selbstsicher und mit Freude am Tun weiterzuentwickeln.
Es werden handlungs- und alltagsorientierte Konzepte angewendet, die das Kind als Ganzes und als Teil seines sozialen Umfeldes sehen
Auch handwerkliche und gestalterische Angebote kommen zum Einsatz.
Ergotherapeutische Diagnostik
In der ergotherapeutischen Diagnostik wird das Kind mit seinen Stärken und Schwächen wahrgenommen.
Anamnesegespräch
In einem Gespräch mit den Eltern wird der bisherige Verlauf der frühkindlichen Entwicklung erfasst. Besonders wichtig sind Auskünfte über
- die Wahrnehmung,
- die Bewegungserfahrungen
- und besondere Belastungen vor oder nach der Geburt.
Gezielte Verhaltensbeobachtungen
In einer vorbereiteten Spielsituation wird beobachtet, wie sich ein Kind mit vorgegebenen Angeboten auseinandersetzt, wie z.B. sein Bewegungs- und Experimentierverhalten im Umgang mit unterschiedlichen Materialien.
Testverfahren
Mittels standardisierter Testverfahren wird der senso-motorische Entwicklungsstand überprüft.
Ergotherapeutische Behandlung
Die ergotherapeutische Behandlung erfolgt in Einzel- oder Gruppentherapie. Ziele sind:
- Auseinandersetzung mit verschiedenen motorischen Angeboten, um sich, seine Grenzen und seine motorischen Fähigkeiten kennen zu lernen
- Vermittlung von Bewegungsfreude und Sammeln neuer Bewegungserfahrungen
- Verbesserung von Gleichgewicht, Koordination und Kraftdosierung
- Förderung von Materialerfahrung
- Förderungder Graphomotorik, wie z.B. Stifthaltung, Schreibfluss, Kraftdosierung, Handdominanz
- Förderung der Feinmotorik über handwerkliche, gestalterische Arbeiten
- Steigerung von Aufmerksamkeit, Konzentration und Ausdauer
- Förderung der Selbstständigkeit und Handlungskompetenz
- Erarbeitung von Problemlösungsstrategien zur Verbesserung von sozialen Kompetenzen (z.B. im Kindergartenalltag)
- Steigerung von Frustrationstoleranz
Die Behandlungsziele werden individuell auf das Störungsbild des Kindes abgestimmt.
In der Therapie werden situativ und gemeinsam mit den Eltern Anregungen für den Alltag im Zusammenleben mit ihrem Kind erarbeitet. Dabei wird konkretes Spielmaterial vorgeschlagen, das das Kind in seiner Entwicklung unterstützt. Die Selbstständigkeit des Kindes steht im Vordergrund.
Die Therapie kann auch im Kindergarten erfolgen. Dies ist abhängig vom Alter des Kindes und der Art der Störung.
Die Arbeit in der Ergotherapie ist immer eingebunden in eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Pädagoginnen und Therapeutinnen anderer Berufsgruppen im Team der Frühförderung.
Erläuterungen zu einzelnen Fachbegriffen finden Sie in unserem Lexikon.
Logopädie in der interdisziplinären Frühförderung umfasst den Spracherwerb, die frühe orale Entwicklung der Kinder ( Mimik – Essen – Saugen ) und die Kommunikation zwischen den Kindern und ihrer Umwelt auch in ihren fühlenden und seelischen Anteilen.
Logopädische Diagnostik
Anamnesegespräch:
In einem Gespräch mit den Eltern wird der bisherige Verlauf der Sprachentwicklung erfasst. Besonders wichtig sind Auskünfte über
- die frühe motorische und sensorische Entwicklung des Mundes,
- die Nahrungsaufnahme,
- die Lallphasen, den Sprachbeginn und den Wortschatzaufbau,
- Zweisprachigkeit oder
- besondere Ereignisse (Trennung, Umzug, u.ä.) in der sprachsensiblen Phase.
Spiel- und Verhaltensbeobachtung:
In einer vorbereiteten Spielsituation werden das Kontaktverhalten, der Austausch zwischen Eltern und Kind und die daraus resultierende Kommunikation beobachtet.
Die Ausdrucksmöglichkeiten im Spiel werden mit dem Stand der Sprachentwicklung in Verbindung gebracht.
Sprachentwicklungsdiagnostik:
Mittels standardisierter Testverfahren und Fragebögen werden Sprachverarbeitung, Wortschatz, Lautbildung, Grammatik und Sprachverständnis überprüft.
Logopädische Behandlung
Begleitung der vorsprachlichen Phase:
Im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit im Frühförderteam erhalten Eltern und Mitarbeiterinnen der Frühförderung Anleitung für ein angemessenes Sprach- und Kontaktangebot mit dem Säugling.
Dies ist besonders wichtig, wenn eine Behinderung bereits bekannt ist.
Anleitung und Hilfe bei einer Störung oder Behinderung der Nahrungsaufnahme und des Essverhaltens.
Sowohl für die funktionalen Bereiche ( Schlucken, Saugen, Kauen, Handling des kleinen Kindes ) als auch für den Austausch zwischen Mutter und Kind gibt es Beratung und Anleitung.
Unterstützung beim Spracherwerb:
In der Regel findet eine gezielte Einzeltherapie mit dem Kind und einem Elternteil statt.
Das Angebot richtet sich nach dem betroffenen Bereich der Sprachentwicklung ( Lexikon, Syntax, Morphologie, Phonologie, Phonematik, Mundmotorik, Redefluss, Kognition ).
Mit gezielten Angeboten werden vorhandene Fähigkeiten erweitert.
Sprachentwicklung wird sowohl in ihrem funktionalen Anteil als auch in ihrem fühlenden und seelischen Ausdruck unterstützt.
Mobile Therapie:
Die Therapie kann auch im Kindergarten erfolgen. Dies ist abhängig vom Alter des Kindes und der Art der Störung.
Auch zu Hause kann eine Unterstützung sinnvoll sein, besonders wenn es um eine gezielte Hilfe bei der Nahrungsaufnahme und dem Essverhalten geht.
In der Therapie werden situativ und gemeinsam mit den Eltern Anregungen für den Alltag im Zusammenleben mit ihrem Kind erarbeitet. Dabei wird konkretes Spielmaterial vorgeschlagen, das das Kind in seiner Entwicklung unterstützt. Die Selbstständigkeit des Kindes steht im Vordergrund.
Die Arbeit in der Logopädie ist immer eingebunden in eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Pädagoginnen und Therapeutinnen anderer Berufsgruppen im Team der Frühförderung.
Erläuterungen zu einzelnen Fachbegriffen finden Sie in unserem Lexikon.
Physiotherapeutische Diagnostik
Eine physiotherapeutische Diagnostik ist erforderlich, wenn ein Kind in seiner Bewegungsentwicklung auffällig ist.
Anamnesegespräch:
In einem Gespräch mit den Eltern wird der bisherige Verlauf der motorischen Entwicklung erfasst.
Besonders wichtig sind Auskünfte darüber,
- welche Stärken, Schwächen und Probleme die Eltern selbst wahrnehmen
- welche Bewegungsmöglichkeiten das Kind zu Hause und im Alltag hat
- wie das Kind seine Sinnesorgane (z.B. Hören, Sehen, Gleichgewichtssinn, Bewegungssinn) und seine Hände (Feinmotorik) benutzt
- wie das Kind Kontakt aufnimmt zu Personen in seinem Umfeld und zu Spielsachen
- wie selbstständig das Kind im Alltag ist, was es alleine kann und wo es Hilfe braucht (z.B. beim An- und Ausziehen, Essen, Treppensteigen, …)
Bewegungsbeobachtung:
In einer vorbereiteten Situation wird das Bewegungsverhalten des Kindes beobachtet. Dabei achtet eine Physiotherapeutin darauf,
- was das Kind alleine kann
- welche aktiven und eigenständigen Bewegungsmöglichkeiten das Kind im freien Spiel zeigt
- wie die Bewegungsabläufe aussehen
- welche Muskelspannung und Körperhaltung das Kind zeigt
- ob Probleme am Bewegungssystem (z.B. Skelett) oder Organsystem (z.B. Atmung) bestehen
Standardisierte Testverfahren
Mittels standardisierter Testverfahren wird der motorische Entwicklungsstand überprüft.
Physiotherapeutische Behandlung auf neurophysiologischer Grundlage nach Bobath
Die physiotherapeutische Behandlung erfolgt in Einzel- oder Gruppentherapie.
Ziele sind:
- Förderung der Bewegung des Kindes durch sinnvolle Umfeldgestaltung
- Förderung der Bewegungsfreude, damit sich das Kind eigenständig ausprobieren und entwickeln kann
- Auseinandersetzung mit verschiedenen motorischen Angeboten, um sich und seine Fähigkeiten besser zu spüren
- Sammeln neuer Bewegungserfahrungen
- Verbesserung von Gleichgewicht, Koordination und Kraftdosierung
- Behandlung von orthopädischen Fehlstellungen (Füße, Hüfte, Wirbelsäule)
- Behandlung von neurologischen Auffälligkeiten, die die Muskelspannung und die Bewegungsabläufe des Kindes beeinträchtigen
- Anleitung der Eltern bei der alltäglichen Versorgung des Kindes und der Umsetzung des Gelernten in ihrem häuslichen Umfeld (Handling).
- Hilfsmittelversorgung (z.B. Einlagen, Gehhilfen, Rollstuhl)
Die Behandlungsziele werden individuell auf das Störungsbild des Kindes abgestimmt
In der Therapie werden situativ und gemeinsam mit den Eltern Anregungen für den Alltag im Zusammenleben mit ihrem Kind erarbeitet. Dabei wird konkretes Spiel- und Bewegungs-material vorgeschlagen, das das Kind in seiner Entwicklung unterstützt. Die Selbstständigkeit des Kindes steht im Vordergrund.
Die Therapie kann auch im Kindergarten erfolgen. Dies ist abhängig vom Alter des Kindes und der Art der Störung.
Auch zu Hause kann eine Unterstützung sinnvoll sein, besonders wenn es um eine gezielte Anleitung im häuslichen Umfeld und um Hilfsmittelberatung geht.
Die Arbeit in der Physiotherapie ist immer eingebunden in eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Pädagoginnen und Therapeutinnen anderer Berufsgruppen im Team der Frühförderung.
Erläuterungen zu einzelnen Fachbegriffen finden Sie in unserem Lexikon.